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Aus Freude an der Kunst

In Stuttgart

Die Kanzlei BAYH & FINGERLE, Stuttgart, bot schon bei ihrer Gründung im Jahr 1977 ein Forum für zeitgenössische Kunst: Prof. Günter Wirth, Kunstkritiker und der beste Kenner der südwestdeutschen Kunst nach dem 2. Weltkrieg, verlieh Werke, u.a. von Antes oder Walter Stöhrer, an die noch junge Kanzlei.

Das Thema der Kunstförderung bekam eine weitere Facette durch die langjährige Unterstützung des Stuttgarter Künstlers Peter Koch. Koch, geboren 1958 in Stuttgart, studierte an den Kunstakademien Stuttgart, Berlin und Düsseldorf Malerei. Heute lebt und arbeitet er in Düsseldorf.

Die Werke Peter Kochs in der Sammlung der Kanzlei BAYH & FINGERLE repräsentieren eine Zeit, in der wieder gemalt wurde. Die Malerei, die in den 70er Jahren als veraltetes, “sterbendes” Medium begriffen wurde, erfuhr in den postmodernen 80er Jahren eine vitale Wiederbelebung durch die neoexpressionistische Malerei. Rückgriffe auf die ältere Kunst des deutschen Expressionismus erschienen wieder legitim, nachdem man nicht mehr an einen automatischen „Fortschritt“ in der Kunst glaubte, an eine automatisch innovative Avantgarde.

Peter Koch verwendet seine Farben in den 80er Jahren expressiv, sucht dann aber Wege, seine Figuren und Gegenstände mit „kühleren“ Motiven und experimentellen Techniken zu verbinden: zuerst übermalt er Fotografien, dann arbeitet er in seine Malereien Siebdrucke oder Linolschnitte ein, kombiniert dreidimensionale Gegenstände, Ornamente, Architektonisches und abstrakt-flächige Elemente miteinander.

Die Kanzlei BAYH & FINGERLE begleitete Peter Koch, bis er nach Studium und den schwierigen ersten Jahren als freier Künstler in Düsseldorf Fuß gefasst hatte.

In einer dritten Phase begann die Zusammenarbeit mit der Galerie Naumann, Stuttgart. 1997 vom Kunsthistoriker Dr. Berthold Naumann in der Reinsburgstraße 114 gegründet, vertritt sie Künstlerinnen und Künstler der Generation, die in den 60er Jahren geboren wurde. Seit 2005 ist die Galerie im Galerienhaus Stuttgart, Breitscheidstraße 48 zu finden.

In den 90er Jahren greifen Künstlerinnen und Künstler sehr frei auf die künstlerische Tradition und unterschiedlichste Techniken zurück. Abstraktes und Gegenständliches werden miteinander kombiniert; die „Neuen Medien“ setzen sich durch und ihr Blick auf die Realität, z.B. der fotografische Schnappschuss, beeinflussen die Malerei, während diese umgekehrt auch stark mit ihren Traditionen des Historien- oder Landschaftsbildes auf Fotografie, Video- und Computerkunst einwirkt.

Die Galerie Naumann stattet in regelmäßigem Turnus die Kanzlei BAYH & FINGERLE mit Werken von Künstlern aus ihrem Programm aus. Zu sehen waren bisher: Thomas Heger (geb. 1963 in Gingen, Studium an der Stuttgarter Kunstakademie, Dozent an der Freien Kunstschule Stuttgart, seit 2006 Professor an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle), Kirsten Lampert (geb. 1959 in Pforzheim, Studium an den Kunstakademien Karlsruhe und Düsseldorf, seit 1997 künstlerisch-praktische Lehrkraft an der Kunstakademie Düsseldorf), Sibylle Ritter (geb. 1963 in Lindau, Studium an der Kunstakademie Stuttgart, lebt und arbeitet in Stuttgart und auf der Schwäbischen Alb), Ute von Heubach (geb. 1962, Studium an den Kunstakademien Berlin und Nürnberg, lebt und arbeitet in Stuttgart und im Tessin), Hans-Ulrich Wagner (geb. 1962 in Stuttgart, Studium an der Kunstakademie Stuttgart, lebt und arbeitet in Stuttgart).

In Chemnitz

Die Kanzlei Bayh & Fingerle in Chemnitz hat sich gleich nach ihrer Niederlassung in Chemnitz für die Kunst und Künstler engagiert.

Von Anfang an haben Bayh & Fingerle ihre Räume für Künstler der Chemnitzer Region für Ausstellungen bereitgestellt. Seit längerer Zeit sind Arbeiten von Thomas Ranft (Mitbegründer der legendären Künstlergruppe „Clara Mosch“ 1977-82), einem der bekanntesten Künstler Sachsens, in den Räumen der Kanzlei Bayh & Fingerle ausgestellt.

Thomas Ranft ist Vorsitzender des Vereins „Kunst für Chemnitz“, der in und außerhalb der Region tätig ist. Mitglieder sind Künstler und Kulturschaffende von Chemnitz. Mittelpunkt der Ausstellung mit Werken von Thomas Ranft ist eine Serie von Radierungen zu bedeutenden Köpfen in Chemnitz (G. Agricola, R. Hartmann, G. Seeber, E. Esche, K. Sch. Rottluff, R. Tauber, M. Brandt, Clara Mosch) mit begleitenden Texten zur Person.

Zum Verein „Kunst für Chemnitz“ gibt es einen Freundeskreis mit ca. 20 Mitgliedern, der den Künstlerverein mit Spenden finanziell unterstützt. Andreas Pitsch ist seit 2000 Vorsitzender des Freundeskreises und in diesem Jahr erneut gewählt worden. Schon vor ihm war Peter Bayh Mitglied des Freundeskreises geworden.

Mit den Spenden der Mitglieder des Freundeskreises, die in jedem Jahr einen fünfstelligen Betrag erreichen, werden Ausstellungen in Chemnitz und im Ausland (bisher z. B. in Basel, New York, Tel Aviv, Prag, Mulhouse und Ljubljana) und Projekte in Zusammenarbeit mit anderen künstlerischen Einrichtungen der Stadt (z. B. Oper, Theater, Kulturbüro, Städtische Kunstsammlungen usw.) organisiert. Auch werden gemeinsame Veranstaltungen durchgeführt und finanziert (z. B. Lesungen, Kunstreisen, Theaterbesuche, „Künstler kochen“, Wanderungen).

Text: Thomas Ranft